Online-Kulturkalender 13-19.07.2020

1. „LITERATURNOBELPREIS FÜR HERTA MÜLLER – UND WIR?“

Das „Friedrich Schiller“ Kulturhaus hat am 19. 01. 2010 in Partnerschaft mit dem Deutschen Goethe-Kollegs Bukarest den Literarischen Abend Literaturnobelpreis Für Herta Müller- Und Wir? organisiert.

Teilnehmer: Iani Alecsiu, Miruna Popa, Cătălina Tătaru, Carina Tudor-Sfetea, Alex Rînciog.

Projektleiter: Roy Ehrenfried. Moderation: Irina Florea
Podiumsgespräch: Dr. T. Weithöner, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, Alexandru Șahighian Übersetzer.

„Am 8. Oktober 2009 verkündete das Nobelpreiskomitee eine seiner zahlreichen überraschenden Entscheidungen und vergab die höchste Auszeichnung, die es für Literatur überhaupt gibt, an eine Autorin aus dem Banat: Herta Müller. Auch Literaturbegeisterte, die zuvor einen Einblick in die sogenannte shortlist geworfen hatten, hätten wohl kaum auf die Lyrikerin und Erzählerin aus Nitzkydorf gewettet, zu sehr löckte sie mit ihren Themen gegen den Stachel, zu kurz schienen die letzten Auszeichnungen für deutsche Autoren zurückzuliegen, zu eigenwillig, gar hermetisch in der Lyrik wirkt die Sprache – oder hatte man sie eben deshalb gewählt? An der Berechtigung der Preisverleihung ist jedenfalls kein Zweifel erlaubt und für eine deutsche Schule in Rumänien war diese Auszeichnung mehr als nur Berechtigung, eher selbstverständliche Verpflichtung, sich näher mit dieser Frau und ihrem Werk zu befassen. Unter Leitung von OStR Roy Ehrenfried beschäftigten sich Schüler der Klassen 12 des Deutschen Goethe-Kollegs Bukarest, die in der deutschen Spezialabteilung die deutsch-rumänische Abiturprüfung ablegen werden, mit Texten Herta Müllers und deren Hintergrund. Aus dem Projekt erwuchsen einige Präsentationen, die den Wunsch laut werden ließen, sie auch außerhalb des Klassenraums darzubieten, idealerweise im Rahmen eines literarischen Abends zum Thema Herta Müller. Dem besonderen Engagement der jungen Menschen in freiwilliger Zusatzarbeit zu den zahlreichen schulischen Verpflichtungen ist die Realisierung dieser Idee und letztlich auch die Durchführung des heutigen Abends zu verdanken.” (Roy Ehrenfried, Deutsches Goethe-Kolleg Bukarest)

2. JOACHIM WITTSTOCK LESUNG AUS EINEM PROSAMANUSKRIPT

Das „Friedrich Schiller“ Kulturhaus hat am 03.11.2011 das Ereignis Joachim Wittstock. Lesung aus einem Prosamanuskript organisiert.

Joachim Wittstock wurde am 28. August 1939 in Hermannstadt geboren. Schulbesuch in Kronstadt, darauf Studium der Germanistik und Rumänistik an der Universität Klausenburg (1956 – 1961). Arbeitete als Lehrer und Bibliothekar in Heltau und in seinem Geburtsort. In den Jahren 1971 – 1999 war er Mitarbeiter des Hermannstädter Instituts für Gesellschaftlich – Humanistische Forschungen, im Bereich Literaturgeschichte. Dr. h. c. der Lucian–Blaga–Universität Hermannstadt (2000).

Er veröffentlichte ab 1972 mehrere Sammlungen mit Gedichten, Prosaskizzen, Erzählungen und Essays. Verlagsorte waren Klausenburg (Dacia Verlag, dort das Buchdebüt mit dem Gedichtband „Botenpfeil“, 1972), Bukarest (Kriterion Verlag) sowie Hermannstadt (Hora Verlag). Ein Auswahlband erschien 1991 in Frankfurt am Main („Der Europäische Knopf. Betrachtende und Erzählende Prosa“), eine ausländische Prosaveröffentlichung gesellte sich in Innsbruck hinzu („Die dalmatinische Friedenskönigin. Zwei Erzählungen aus südöstlichem Zeitgeschehen“, 1997). Der ADZ Verlag in Bukarest gab die Romane „Bestätigt und Besiegelt“ (2003) und „Die uns angebotene Welt“ (2007) heraus. In rumänischer Übersetzung liegen folgende Titel vor: „Ploaie de cenusă. Biografii paralele şi o comparaţie“, rumänische Fassung von Al. Teodorescu (eigentlich Marcel Popescu), Kriterion Verlag, Bukarest, 1989; „Dumbrava morilor. Schiţe şi nuvele“, rumänisch von Nora Iuga, Verlag des Rumänischen Kulturinstituts, Bukarest, 2007; „Protectoarea dalmată a păcii. Pagini de proză“, übersetzt von Laura Balomiri, Nora Căpăţână, Ioana Constantin, Carmen Popa und Maria Sass, Verlag Techno Media, Hermannstadt, 2009.

Der Autor ist Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes, der Deutschen Schillergesellschaft (Marbach am Neckar) und der Künstlergilde (Esslingen).

Joachim Wittstock erhielt Preise des Rumänischen Schriftstellerverbandes (1978, 1983, 2002 und Opera–Omnia–Preis 2007 der Hermanstädter Filiale des Verbandes) sowie Ehrengaben der Deutschen Schillerstiftung Weimar (1991) und des Andreas–Gryphius– Preises, Verliehen von der Künstlergilde Esslingen (1992). Mit dem Siebenbürgisch – Sächsischen Kulturpreis wurde er 2010 ausgezeichnet.

„Im Mittelpunkt der dichterischen Aufmerksamkeit Joachim Wittstock seit etwa Mitte der 1970er Jahre stand ein Thema, da ser immer wieder neu aufgriff und variierte undi hm dabei auch immer neue Facetten abgewinnen konnte: das Leben der Siebenbürger Sachsen in ihrer Endzeit, mit all den manschlichen, historischen, politischen und sozialen Verästelungen und Implikationen, die ein solcher Umbruch nach sich zieht.” Stefan Sienerth (1999)

„Als aufmerksamer und aufgeschlossener Beobachter nicht alle in der Entwicklungsmomente rumäniendeutscher Literatur, sondern auch des rumänischen und steckenweise des ungarischsprachigen Kultur- und Literaturgeschehens widmet sich Wittstock vorurteilslos und von Grund auf objektiv dem ethnischen In- und Miteinander in Siebenbürgen und anderen Gebieten

Rumäniens.“ Carmen Elisabeth Puchianu (2009)

„Eingeräumt wird den eigenen Texten das Recht auf Bildlichkeit, auf Phantastik und Verschnörkelung auf elegische Verschmitzheit. Doch dem Hang zum vergnügten, unverbindlichen Spiel wird nicht stattgegeben. Wittstock ist ein Moralist, ein unaufdringlicher und behutsamer zwar, aber ein konsequenter.“ Peter Motzan (1977)

„Wo sich eine „profunda melancolia” ausbreitet und wo der Ritter von der traurigen Gestallt lange Schatten wirft, da steht er, Joachim Wittstock, und kann nicht anders, steht mittendrin und sehenden Auges” Peter Motzan (1984)

In seinen mit realistischer, fast mathematischer Genauigkeit geschriebenen Geschichten fliessen Vergangenheit und Gegenwart ohne Trennlinie ineinander, als gingest du durch die Ewigkeit – ein durchsichtiger Dunst, durch den du erblickst, was du vergessen hast.” Nora Iuga (2008)

„Joachim Wittstock hat in den wechselnden Phasen von ideologischer Lockerung und Neudogmatisierung im öffenlichen Diskurs in Rumänien, die unterschiedlichen Möglichkeiten des wirkenden Wortes überlegt genutzt: vorsichtig aber kompromisslos im veröffentlichten Text; weniger zurückhaltend in mündlichen Äußerungen bei Lesungen und Rundtischgesprächen.“ Horst Schuller (2000)

„Joachim Wittstock – eine lautere Stimme, keine laute Stimme, eine eindringliche Stimme, keine aufdringliche Stimme, eine gerecht abwägende Stimme, keine selbstgerechte Stimme. Eine unverwechselbare Stimme.Horst Schuller (2010)

3. Buchpräsentation: HANS BERGEL- AM VORABEND DES TAIFUNS

Geschichten aus einem abenteuerlichen Leben


Das „Friedrich Schiller“ Kulturhaus hat am 16.11.2011 die Buchpräsentation „Am Vorabend des Taifuns. Geschichten aus einem abenteuerlichen Leben“ des Schriftstellers hans Bergel.

Es sprachen: Prof. Dr. Mariana Lăzărescu und Hans Bergel.

Hans Bergel wurde 26. Juli 1925 in Rosenau (Râşnov) in Siebenbürgen geboren, Kindheit und Jugend verbrachte er in mehreren siebenbürgischen Städten, das Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Bukarest (1952–1954) musste er vorzeitig abbrechen. Von 1957 bis 1958 war er Kulturredakteur der deutschsprachigen „Volkszeitung“ in Kronstadt (Braşov). Aus politischen Gründen war Bergel dreimal inhaftiert, im berüchtigten Prozess der Gruppe von 5 deutschen Schriftstellern (15. September 1959) in Kronstadt (Braşov) wurde er zu 15 Jahren Gefängnis und Zwangsarbeit verurteilt. 1964 aus der Haft entlassen, war er zeitweilig Orchestermusiker in Kronstadt (Braşov). 1968 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland aus. Er lebt als freiberuflicher Autor und Publizist in Gröbenzell bei München. Bergel ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.

Hans Bergel hat 40 eigene Bücher publiziert: Romane, Erzählungen, Gedichte, politische, literatur-, kultur- und kunsthistorische Essays. In Rumänien veröffentlichte er drei Prosabände. In der Bundesrepublik Deutschland erschienen u.a. die Romane Der Tanz in Ketten (1977), Wenn die Adler kommen (1996), Die Wiederkehr der Wölfe (2006), die Erzählbände Im Feuerkreis (1972); … und Weihnacht ist überall (1988), die Essaysammlungen Gestalten und Gewalten (1982), Zuwendung und Beunruhigung (1994), Erkundungen und Erkennungen (1995), der Lyrikband Im Spiegellicht des Horizonts (1996) und die Literaturgeschichte der Deutschen in Siebenbürgen (1987). Hans Bergel erhielt u.a. den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis (1987) und die Ehrengabe des Andreas-Gryphius-Preises (1990). 1999 wurde er Ehrmmitglied der Olympischen Akademie Rumäniens, zeichnete ihn die Universität Bukarest mit der Ehrendoktorwürde aus.

Hans Bergel und sein Buch „Am Vorabend des Taifuns“

In seinem bisher letzten Buch, „Am Vorabend des Taifun. Geschichten aus einem abenteuerlichen Leben“ (Edition Noack& Block, Berlin 2010), erzählt Hans Bergel in 33 Prosatexten Begebnisse aus einem Dreivierteljahrhundert.

Der aus Kronstadt stammende Schriftsteller (1925), der seit 1968 in Deutschland und Italien lebt, gehörte als junger Mensch nicht nur zur bewaffneten antikommunistischen Résistanse in der Südkarpaten, er war danach aus politischen Gründen dreimal eingekerkert und bereiste nach seiner Emigration als Einzelgänger die halbe Welt. Die Ereignisse dieser bewegten Vita spielten sich in Rumänien, in mehreren europäischen Ländern, in Afrika, Neuseeland, Amerika, im Nahen Osten, kurz: in mehreren Kontinenten ab. So entstand ei farbiges und immer wieder dramatisches Bild der Welt und mehrerer historischer Epochen.

Der Autor von insgesamt 40 Büchern ist ein Mensch, von renaissancehafter Vielfalt und Breite der Entfaltung, wie die rumänische Dichterin Ana Blandiana schrieb; er verfasste 1977, so Ana Blandiana weiter, mit „Der Tanz in Ketten“, den „bis heute komplexesten, subtilsetn und kenntnisreichsten Roman über den kommunistischen Terror in Rumänien“. Das faszinierende Leben dieses Mannes spiegelt sich in den 33 „Taifun“- Texten wieder. Ergebnis genauer Menschen- und Weltbeobachtung, sind sie – ob meditativ, abenteuerhaft, humorvoll oder dramatisch – von einem Meister der Sprache und der Spannung durchwegs fesselnd erzählt.

Der mit hohen Auszeichnungen in Deutschland und Rumänien geehrte Schriftsteller sollte wegen seiner antikommunistischen Publizistik 1983 von der Securitate entführt und ins Ceausescu – Rumänien gebracht werden, wie aus den Akten zu entnehmen ist. Seit 1989/ 90 besucht Hans Bergel sein Geburtsland in jedem Jahr.(Dieter Roth)

4. VORTRAG UND EINE GRAFIKAUSSTELLUNG DES MALERS RUDOLF SCHWEITZER-CUMPANA

Das Friedrich Schiller” Kulturhaus hat am 24.05.2011 den Vortrag und die Grafikausstellung des Malers Rudolf Schweitzer-Cumpana (1886-1975) in Zusammenarbeit mit der Stiftung “Rudolf Schweitzer-Cumpana” organisiert. Projektleiterin: Dr. Zoe Apostolache-Stoicescu. Es sprachen: dr. Mihaela Varga, Kunsthistorikerin und Eugenia Antonescu, Kunsthistorikerin .

Rudolf Schweitzer-Cumpăna ist 1886 in Piteşti geboren. Nach dem sechsmonatigen Besuch der Privatschule von Prof. Adolf Schlebitz in Berlin folgt für ihn 1904 das Malereistudium an der Berliner Königlichen Akademie für Schöne Künste. Später unternommene Studienreisen nach Griechenland, Italien, Deutschland und die Türkei, wie auch viele Aufenthalte in Paris, mögen den Künstler tief geprägt haben.

1911 stellt er zum ersten Mal drei seiner Gemälde im Staatssalon Bukarest aus. Anerkannt als Künstler wird der bislang fast unbekannte Maler erst einige Jahre später, anlässlich einer 1920 im Rumänischen Athenäum veranstalteten Ausstellung.

Teilnahmen und Einzelausstellungen in Rumänien: an der „Kunstjugend” zwischen 1912 und 1947, im Rumänischen Athenäum zwischen 1920 und 1923, u.a. Teilnahme an der „Retrospektive der rumänischen Künstler, Maler und Bildhauer der letzten 50 Jahre“, im „Herbstsalon“ 1921, im Bukarester Dalles – Saal (1933 – Einzelausstellung mit 130 in Frankreich geschaffenen „Ölgemälden und Aquarellen“, 1936-1954 andere Einzel-ausstellungen mit Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen, Kupferstichen und Grafiken), in Piteşti, Râmnicu Vâlcea, Sinaia, Râmnicu Sărat, Buzău – Einzelausstellungen zwischen 1960 und 1971. Eine Retrospektive zum 70. Geburtstag des Kunstmalers Schweitzer-Cumpăna veranstaltet das Kunstmuseum 1957 im Dalles – Saal. Andere Retrospektiven finden in Piteşti, Galaţi, Râmnicu Vâlcea, Piatra Neamţ und Craiova statt.

Teilnahmen und Einzelausstellungen im Ausland: 1932–anlässlich einer Studienreise nach Paris-an der „Ausstellung Französischer Künstler” und in den Galerien „Jeanne Castel” – Paris.

Ab 1951 ist Schweitzer-Cumpăna Professor am Institut für Bildende Künste „Nicolae Grigorescu” und Mitglied des Vereins der Bildender Künstler.

Schweitzer-Cumpăna hatte das Privileg, von hervoragenden Persönlichkeiten bewundert, ja geschätzt zu werden. Der Historiker Nicolae Iorga, den der Künstler übrigens auch porträtierte, begrüßt ihn mit enthusiastischer Begeisterung:

Nichts, was er tut, ist wie bei den anderen, aber nicht, weil er es will, sondern weil es ein absolutes Bedürfnis seiner Seele ist (…). Von diesem Maler können wir eine neue Formel für die Realitäten unseres Landes erwarten“ (in „Neamul românesc”, Nov. 1921).

Auch andere Chronisten und Kunstkritiker der Zeit weisen auf das Schaffen Schweitzers hin, auf seine kräftigen Farben, seine ausgearbeiteten Lichtspiele, seine Leidenschaft für das Dorfleben. „Das ist das Werk eines Künstlers, der in der Kunstgeschichte seines Landes etwas bedeutet und bedeuten wird“, so George Oprescu in „Contemporanul“ vom 1. Dezember 1967.

„Rudolf Schweitzer-Cumpăna hat der Malerei bescheiden und würdevoll die Sorge seiner Tage und Nächte gewidmet“, sagt der Kunstmaler Corneliu Baba, der seinerseits das testamentarische Bekenntnis des Künstlers zitiert: „Ich habe gemacht, was ich gewusst habe, und habe gemalt, was ich gesehen habe.“ (Worte zum Gedenken des Künstlers, 27. September 1976)

5. Glasdruck- und Glaskunstaustellung: FLIEßEND”-CRISTINA ILINCA

Das „Friedrich Schiller“ Kulturhaus hat am 7. Februar 2013 die Eröffnung der Glas- und Gravierkunstausstellung „Fließend“ der Künstlerin Cristina Ilinca organisiert.

Cristina Ilinca wurde am 30. Oktober 1967 in Bukarest geboren. Sie hat Philologie und Ploitikwissenschaft studiert. Ihre Karriere als Glaskünstlerin hat 2007 begonnen, als sie sich entschieden hat, einen neuen Weg in ihrem Leben einzuschlagen, ihren Job aufzugeben und die Hochschule für Dekorativkunst und Design an der Universität Bukarest zu besuchen. Zur Zeit arbeitet sie als selbstständige Künstlerin in ihrem eigenen Atelier in Bukarest.

„Das Leben ist eines der größten Wunder im Universum. Das Erscheinen des Lebens auf Erden ist, wahrscheinlich, das glücklichste und rätselhafteste Ereignis auf diesem Planeten, ein besonderer und zeitbegrenzter Augenblick in der unendlichen Zeitdimension des Weltalls. Für uns, der Vergänglichkeit ausgesetzte Wesen, die uns deren bewußt sind, wirkt das Dahinfließen des Lebens äußerst dramatisch, weil man die Möglichkeit zur Besinnung hat, aber jedoch keine Möglichkeit dem annähernden Ende zu entgehen. Die Philosophie, die Religion und die Kunst sind Mittel, durch die die Menschen immer versucht haben, ihr Schicksal zu verstehen, zu akzeptieren und, eventuell eine vergängliche Spur im unaufhaltsamen Ablauf des Lebens zu hinterlassen.

Meine Aufgabe, als Künstlerin, ist Momentaufnahmen aus der faszinierenden Vielfalt des Lebens zu widerspiegeln, wobei ich mich bemühe, etwas aus ihrer unbemerkbaren Bewegung darzustellen. Das Glas ist der passende Stoff dafür, weil es, genauso wie das Leben selbst, unendlich viele Formen annehmen kann: es ist fein, zart und unglaublich stark zugleich.” (Cristina Ilinca)

Ausstellungen

Das Wunder des Lebens – persönliche Glaskunstausstellung, Galerie Romulus Art, Bukarest, 2012;

Der Nationalsalon für Dekorativkunst, 12. Auflage, Das Nationalmuseum Cotroceni, November 2012- 30. Januar 2013, Kunstmuseum, Chișinău: Februar- März 2013;

Die Bienale Decorative Art 2012, erste Auflage, Parlamentspalast, Bukarest 2012;

Der Glaskunstsalon, Kunstgalerie Orizont, Bukarest, 2009-2012;

Der Glaskunstsalon, Kunstgalerie Simeza, Bukarest, 2008;

Die Feuerkünste, 2010, Curtea Veche, Bukarest.

Fortbildungskurse

„Glasdruck“, Internationale Sommerakademie Bild-Werk, Frauenau, Deutschland, Juli 2011 (Prof. Andy Owen, Florida Gulf Coast University, SUA);

„Glasgießen“, Internationale Sommerakademie Bild-Werk Frauenau, Deutschland, Juli m2009 (Prof. Max Jaquard, Glaskünstler, Mitgründer der Künstlergruppe New London Glass, England).

6. Konferenzdebatte und Fotoausstellung: „DAS BUKAREST DER FAMILIE MINOVICI“

Da wir die Tradition der Konferenzen Menschen und wichtige Orte der rumänischen Kultur fortsetzen möchten, haben wir am 7. November 2013 die Konferenzdebatte „Das Bukarest der Familie MinovicI“ in Partnerschaft mit dem Volkskunstmuseum „Dr. Nicolae Minovici“ unter der Schirmherrschaft des „Museums der Stadt Bukarest“ organisiert.

Bei der Veranstaltung haben folgende Persönlichkeiten teilgenommen: Dr. Octavian Buda , Dozent an der Universität für Medizin und Pharmazie „Carol Davila“, Dr. Adrian Majuru, außerordentlicher Professor an der Universität für Architektur und Urbanismus „Ion Mincu“, Dr. Vladimir Beliş, Vorsitzender der Rumänischen Gesellschaft für Gerichtsmedizin, Dr. Augustin Ioan, Professor an der Universität für Architektur und Urbanismus „Ion Mincu“, Dr. Nicolae Şerban Tanaşoca, Direktor des Instituts für Südost Europäische Studien der RUMÄNISCHEN AKADEMIE und Drd. Oana Marinache, Vorsitzende des Kunstgeschichtevereins. Projektleiterin: Aurora Fabritius.

Folgende Themen wurden angesprochen: Die Analyse der Bukarester Gesellschaft zu Beginn des XX. Jahrhunderts, die Präsenz der 3 intellektuellen Brüder Minovici (Mina, Nicolae und Stefan) in der Entwicklung der rumänischen medizinischen Wissenschaften und der Pharmakologie aus jener Zeit, das wissenschaftliche, patrimoniale und museografische Erbe des Dr. Nicolae Minovici, der Platz der Schellen-Villa in der Bukarester Architektur und die posthume kulturelle Dimension der Brüder Minovici.

Va fi organizată o expoziţie de fotografii cu vechiul Bucureşti din arhiva Muzeului de Artă Populară „Dr. Nicolae Minovici”.

„Für das moderne Rumänien, war Bukarest vom Anfang an der am besten konturierte und attraktivste kosmopolitische Raum, der professionelle und kulturelle Alternativen bot. Um die Mitte des XIX. Jahrhunderts treffen wir hier eine multiethnische Gesellschaft, die sehr verschiedenartig aus beruflicher Sicht war. Die Einfuhr der Modernität als institutionelles, soziales, kulturelles und imaginäres Vorbild geschah nicht nur durch Übernahme und Nachahmung sondern eher durch die Beständigkeit einer multiethnischen Koexistenz, der Multikulturalität der Bukarester Gesellschaft. Ohne diese Realitäten hätte Bukarest nicht die Merkmale einer kosmopolitischen Stadt nach 1900 gehabt. Die Hauptstadt hat alle sozialen Elemente, die einer großen ethnischen, konfessionellen und kulturellen Diversität angehörten, aufgesaugt, was neben der politischen intellektuellen Elite, adliger Herkunft par excellence vor allem zur Modernisierung der Bukarester Gesellschaft als auch der rumänischen Gesellschaft im Allgemeinen beigetragen hat. (Adrian Majuru, „BUKAREST, Die Geschichte einer humanen Geografie“, Verlag des Rumänischen Kulturinstituts, 2007)

DIE SCHELLENVILLA – DAS VOLKSKUNSTMUSEUM „PROF. DR. NICOLAE MINOVICI“

Die künstlerischen Neigungen des Professors Nicolae Minovici haben ihn bewogen auf der Kiseleff-Chaussée, heute Dr. Nicolae Minovici -Str. Nr. 1, eine Villa im rumänischen Stil zu bauen, die seinen Namen trägt. Sie ist unter den Namen die Schellen-Villa bekannt, weil in den Arkaden des Turmes zahlreiche Glasschellen hingen. Viele von ihnen gibt es auch heute noch und wenn der Wind weht, bimmeln sie angenehm. Das Gebäude gehört zum historischen Erbgut der Stadt Bukarest, und ist den Besuchern seit 1914 zugänglich. 1936 hat Nicolae Minovici die Villa samt der wertvollen Sammlung rumänischer Volkskunst, Ikonen, Keramik, Gewebe, Objekte aus Holz, traditionelle Musikinstrumente und ein wertvolles Dokumentarmaterial der Stadt Bukarest gestiftet Es war das erste Bukarester ethnografische Museum. Seit 1906 hat es als Privatmuseum funktioniert, der öffentlichen Initiative zuvorkommend. Die Villa ist von einem wunderschönen Garten im Stil 1900, umgeben. Der Dekorationsbildhauer Wilhelm August von Becker hat bei der Organisierung des Gartens seinen Beitrag geleistet.

Der Ingenieur Dumitru Minovici, der Neffe des Arztes Nicolae Minovici wird von seinem Onkel die Leitung des Museums übernehmen und wird zwischen 1939 und 1942 ein neues Gebäude bauen, das 1947 zum Museum der Feudalen Kunst, das heutige Museum der alten westlichen Kunst „Ing. Dumitru Furnică – Minovici“ wurde. 1945 wurde es der Rumänischen Akademie gestiftet. Mina und Nicolae Minovici, Mitglieder einer vlaho-mazedonischer Familie, legendäre Persönlichkeiten der rumänischen medizinischen Wissenschaften sind in der Erinnerung der Nachfolger durch ihre Ernsthaftigkeit mit der sie Großprojekte initiiert haben, durch ihre seriösen anthropologischen und gerichtsmedizinischen Studien geblieben.

Mina Minovici (1858-1933), Gründer der rumänischen gerichtsmedizinischen Schule, Initiator und Direktor des ersten Gerichtsmedizinischen Instituts aus Rumänien, das 1898 eines der modernsten der Welt war, Gründer des modernen gerichtsmedizinischen Systems, Stifter der Gesellschaft für physische Wissenschaften hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das ihm den Titel als korrespondierenden Mitglied der medizinischen Akademie Frankreichs 1932 gebracht hat.

Nicolae Minovici (1868-1941) hat auch das Fach der Gerichtsmedizin gewählt. Er hat als Gerichtsmediziner der Medizin eine soziale und ethische Bedeutung verliehen und gründete 1906 die Notdienstgesellschaft. Gründer von Notschlafstätten hat 1936 die Zeitschrift für Gerichtsmedizin geschaffen, Er ist das Vorbild eines großzügigen Pädagogen, Professors und hat in den Jahren 1931-1936 sein ganzes Vermögen der Akademie gestiftet.

Ştefan Minovici (1867- 1935), bekannter Fachmann auf dem Gebiet der pharmazeutischen Wissenschaften, Forscher und begabter Professor mit einer außergewöhnlichen Tätigkeit, gründete 1914 die Chemiegesellschaft, bekannt im Inn-und Ausland, 1926 korrespondierendes Mitglied der rumänischen Akademie, 1932 Doktor Honoris Causa der Fakultät für Pharmazie. 1919 gründet er die Rumänische Gesellschaft für Chemie, offizielles Mitglied des Landes in der Internationalen Union der Reinen und Angewandten Chemie mit dem Sitz in Paris, deren Vizepräsident er 1925 wurde.

7. Konferenzdebatte: „EIN TAG ZUR ZEIT DES KÖNIGS CAROL I“

Das „Friedrich Schiller“ Kulturhaus hat am 26. Februar 2013 die Konferenzdebatte „Ein Tag zur Zeit des Königs Carol I“ oranisiert. Es sprach Dr. Adrian Majuru. Musikalische Untermalung: Adrian Naidin (Cello).

An dieser Veranstaltung wurden folgende Persönlichkeiten teilgenommen: Dr. Virgil Nițulescu, Direktor des Rumänischen Bauernmuseums, Dr. Dumitru Murariu, Direktor des naturgeschichtlichen Museums Grigore Antipa, Dr. Nicolae Șerban Tanașoca, Direktor des Instituts für Südosteuropastudien im Rahmen der Rumänischen Akademie, Dr Mircea Babeș, Humboldt – Klub Rumänien, Dr. Alexandru A. Popovici, Rumänisch-Amerikanische Universität, Dr. Ion Blăjan, Leiter der Abteilung „Sammlungen“, Rumänisches Bauernmuseum. Projektleiterin: Aurora Fabritius.

„Prinz Carol war ein Mann mit festen Grundsätzen, von denen er nie abwich. Er war sich selber und anderen treu, wobei er sich nie von leidenschaftlichen Trieben überwinden ließ. Aber er setzte immer seinen Willen durch, wenn er davon überzeugt war, dass er Recht hatte.“ (Paul LindenbergKönig Carol von Rumänien”, Humanitas Verlag 2010)

„Ein Tag aus deinem Leben in einem anderen Jahrhundert hätte selbstverständlich anders ausgesehen. Wenn wir Abstand von der Einbildungskraft und der Fantasie nehmen und wenn wir auf alle Menschen aus dem vorigen Jahrhundert zurückblicken, können wir uns ein Bild von dem damaligen Leben vorstellen: ein Leben ohne Internet, Fernsehen und Rundfunk, aber mit mehr Rücksicht auf das Aussehen und Verhalten, zu Hause und in der Öffentlichkeit. Der Vergleich zwischen Vergangenheit und der Gegenwart hat mich immer angerzogen, weil es das beste Mittel ist herauszufinden, was verloren gegangen ist, was sich geändert hat und was wir im Laufe eines einzigen Jahrhunderts erworben haben.

Das kollektive Gedächtnis kann mit Hilfe dieser Bilder Gefühle und Erlebnisse zurückgewinnen, die wir nicht beachten, weil unsere Augen sie nicht rechtzeitig erfassen können.

Aus dem Gedächtnis können wir einen einzigen Tag aus einem anderen Leben wiederentecken, nicht nur als Geschichte, sondern auch als eigene innere Stimmunug, die aus den Erinnerungen unserer Eltern und allen Vorfahren hervorgerufen werden kann.“ (Adrian Majuru)

Adrian Majuru (geb. 1968) ist Lizenziat in Geschichte an der Universität Bukarest, wo er auch sein Doktor in humaner Geografie bestanden hat (2004). Zur Zeit macht er ein zweites Doktorat mit einem Forschungsprojekt in Anthropologie und hält urbane Anthropologiekurse für die Masterstudierenden an der Fakultät für Städtebau – UAUIM „Ion Mincu”. Dem Publikum ist er vor allem durch seine Bücher über Bukarest bekannt: Bukarest das Randstadtviertel oder die Vorstadt als Lebensweise (2003); Die Kindheit der Rumänen (2006); Bukarest, die Geschichte einer humanen Geografie (2007); Bukarest: am Tag und in der Nacht (2009); Wie sich einst die Bukarester unterhielten (2001).